Wir treffen uns an einem regnerischen, stark bewölkten Morgen in Wien Simmering vor einem Werkstättenkomplex, der offensichtlich auch schon mal bessere Tage erlebt hat.
Wir - das sind fünf nette Menschen die mich auf den letzten Etappen des ostösterreichischen Grenzlandweges begleiten wollen. Sie ahnen durchaus, was in den nächsten Tagen auf sie zukommen wird, immerhin haben sie mich auch vor zwei Jahren auf einem kurzen Teil meines österreichischen Jakobsweges begleitet. Wir fahren nach Fürstenfeld und pünktlich bei der steirischen Landesgrenze erscheint die Sonne, die Wolken lichten sich und das regionale Klima stellt sich innerhalb weniger Minuten auf herrliches Wanderwetter um. Danke für die Gebete, Anti-Regentänze, Duftkerzen usw. für den (Wetter-)Gott. Tja - wenn Engel reisen... (frag' mich nur was das mit uns zu tun hat). |
Und schon wieder erwartet uns nach einer geruhsamen Nacht und einem eierlosen Frühstück ein wunderschönes Wanderwetter.
Die vorletzte Etappe des Weitwanderweges beginnt heute vor der Haustür unserer Unterkunft in Fehring und führt uns schnurstracks nach Süden. Hier finden wir einige extra als Kraftplätze ausgewiesene Stellen im Wald, durch die wir innerlich oder zumindest esoterisch beschleunigt auf ja und nein in Kapfenstein anlangen. Das tolle Schloss am Hügel - Verzeihung, beim Kapfensteiner Kogel 461m - ist uns einen kleinen Umweg wert und so geniesen wir die herrliche Aussicht von der Schlossterrasse bei ein paar flüssigen Erfrischungen. |
Ohne Sack und mit wenig Pack starten wir heute in Deutsch Haselhoff, wie ein Wanderkamerad diese wahllose Hausansammlung liebevoll nennt. Eine letzte Steigung auf die Aussichtswarte in Hochwarth auf 405m Höhe erwartet uns noch bevor es wieder hügelabwärts nach Klöch geht, vorbei an einer Burgruine, die bezeichnenderweise auch erst ab 12.00 Uhr geöffnet und zur Besichtigung freigegeben wird. Ein letztes Mal abwärts und wir stehen wieder beim Grenzbach Kucnica, wie die südöstlichen Nachbarn dieses lächerliche Rinnsal nennen. Von reißendem Grenzfluss kann hier keine Rede sein, vermutlich wurde deshalb auf österreichischer Seite eine kilometerlange, in wenigen Jahrzehnten sicherlich undurchdringliche Buschreihe gepflanzt. |