Die Wegführung in Österreich die in diversen Büchern und Karten zu finden ist, dürfte großteils auf die Arbeit eines gewissen Peter Lindenthal zurück zu führen sein, der auf Grund seiner historischen Recherchen die Route festgelegt hat.
Meinen Respekt dafür! Ich bin zu sehr Individualist um dauernd einem Weg zu folgen. Aber durch die Vorgabe habe ich ein paar gute Anhaltspunkte bekommen. Mein Weg führt mich vorerst einmal nach Westen und ich werde den Jakobsweg immer wieder treffen. Aber schon heute in der ersten Etappe weiche ich ab. |
Nach ein paar Kilometern kommt der niedliche Bahnhof von Rekawinkel in Sicht. Ich liebe diesen Bahnhof, sofern man das von einem Gebäude behaupten kann. Der Bahnhof sieht ziemlich originalgetreu aus, wie im Jahr 1858.
Wenn man auf der Fußgängerbrücke steht und auf den Bahnhof blickt, erwartet man eine passende Zugsgarnitur in den Bahnhof einfahren zu sehen; mit Dampflok und Waggons mit offener Plattform. Unmittelbar bei der Rekawinkler Kirche beginnt der "Höhenwanderweg", der gemütlich hügelauf und hügelab zuerst nach Eichgraben und dann weiter nach Westen führt. Eine schöne Gegend bei schönem Wetter und ein schöner Weg und überhaupt ist alles sehr schön heute (ich natürlich ganz besonders :-)) |
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Das Wetter hat sich noch nicht ganz entschlossen richtig schön zu werden und so gehe ich bei angenehmen Temperaturen auf tiefen Feldwegen. Es dürfte ziemlich geregnet haben in den letzten Tagen, der Boden ist tief und ich habe heute mehrmals fünf Kilo schwere Schuhe an den Beinen.
Die Felder sind schon lange bestellt und alles wächst rundum auf meinem Weg, ich mag das. Irgendwann komme ich zu einer Weggabelung: Ich entscheide mich nach "Doppel" zu gehen. Einfach so - weil mir der Ortsname gefällt - Doppel. Naja, ich kann mich an den Ort kaum erinnern ohne ihn schlecht machen zu wollen. Weiter geht es nach... |
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Es gibt Episoden bei langen Wanderungen die will man einfach vergessen. Eine dieser Geschichten ist mir in der Nähe von Schildberg wiederfahren. Es macht einfach keinen Spaß mit kurzen Hosen durch ein Dickicht aus Brennesseln, Disteln und sonstwas zu wandern - außer man hat eine Machete dabei.
Aber um unnötige Aufmerksamkeit bei den Eingeborenen zu vermeiden nehme ich keine Waffen, die größer als ein Taschenmesser sind, auf meinen Wanderungen mit. Für meinen Weg heute hätte ich Dynamitpatronen benötigt. So bin ich wieder zurückgegangen (mit einem kleinen Umweg von ein paar Kilometern) und über der Landstraße in Richtung St. Pölten marschiert. |
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